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4pi-Symposium geht in die zweite Runde

Das von unserem IHK-Mitglied Hermann Hess initiierte Klimaforum vom 13./14. Mai 2022 im Inselhotel in Konstanz war ein voller Erfolg. Über 200 Personen folgten der Einladung, der Saal war am Freitagabend bis am Samstagabend bis auf den letzten Platz ausgebucht. Das unterstrich die hohe Relevanz des behandelten Themenkreises.

Der Fokus der Veranstaltung lag auf Klima, Energie, Ökonomie und Bevölkerung. Hochkarätige Wissenschafterinnen und Wissenschafter haben es verstanden, den Zuhörerinnen und Zuhörern die Themen auf spannende Art und Weise näher zu bringen und zwar so, dass es auch für Nichtwissenschafter verständlich war. Dazu kam eine in jeder Hinsicht perfekte Moderation durch den Physiker Prof. Dr. Gerd Ganteför, der auch an der Universität Konstanz tätig ist und das Programm zusammengestellt hatte. «4pi bedeutet Rundumblick, wir kucken also nicht nur in eine Richtung, sondern rundum», so der Organisator und Moderator Gerd Ganteför.

Einfluss von Aerosolpartikel auf Klimasystem

Von den neun hochkarätigen Vorträgen sind drei separat zu erwähnten, welche besonders Eindruck gemacht haben. Da war erstens Prof. Dr. Ulrike Lohmann vom Institut für Atmosphäre und Klima an der ETH Zürich. Sie untersucht den Einfluss von Aerosolpartikeln im Klimasystem. Aerosole dämmen die Sonneneinstrahlung und führen zu einem kälteren Klima. Als mögliche Perspektive von Geoengineering wurde ein Schiff auf dem Meer gezeigt, welches Salzkörner als Aerosole in die Luft sprüht. Sicherlich ein sehr interessanter Ansatz, welcher aber nicht in den nächsten Jahren zum Einsatz kommen wird. Interessant war zweitens auch der Vortrag von Frau Maike Schmidt. Sie ist Leiterin des Fachgebietes Systemanalyse beim Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden Württemberg. Sie hat eindrücklich dargestellt, wie mit den heute verfügbaren Technologien Sonne, Wind und Wasserstoff die Energiesituation für die Zukunft gelöst werden kann.

Feuer aus der Energieerzeugung verbannen

Für viele Zuhörer völlig neue Überlegungen präsentierte weiter Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Eberhardt, emeritierter Professor an der Technischen Universität in Berlin. Durch Messungen des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre wurde festgestellt, dass nur die Hälfte der globalen CO2-Emmisionen in der Atmosphäre landet. Die andere Hälfte wird von den Pflanzen und den Ozeanen aufgenommen. Dabei wurde festgestellt, dass je höher der CO2-Gehalt in der Atmosphäre ist, desto höher ist auch die Aufnahme von CO2 durch die Pflanzen und durch die Ozeane. Das heisst, wenn die Hälfte der anfallenden CO2-Emmsisionen eliminiert werden könnten, würde der CO2-Gehalt in der Atmosphäre nicht weiter steigen. Damit definiert er das Konzept «Netto-Null» neu. Diese Theorie gibt tatsächlich Hoffnung, dass die ganze Weltklimaproblematik gelöst werden kann. Was für Massnahmen dies braucht, dafür gab Wolfgang Eberhardt eine ganz einfache Antwort: «Wir müssen das Feuer in der Energieerzeugung, in der Gebäudetechnik und aus dem Verkehr verbannen». Zudem benötige ein Porsche etwa 90 kWh pro 100 km, ein Tesla dagegen nur gerade 20 kWh.

Im Anschluss an das 4pi-Symposium vom Mai in Konstanz, findet bald ein zweites Symposium mit dem Schwerpunkt «Lösungen» statt – am 23./24. September 2022 in Romanshorn. Die Einladung zur Teilnahme richtet sich an alle zukunftsinteressierten Menschen und ist kostenlos. Im Namen der IHK Thurgau können wir Ihnen auch das zweite Symposium bestens empfehlen.

Organisiert wird die zweite Vortragsreihe auch vom Komitee 4Pi-Symposium.
Alle Infos finden Sie online unter: www.4pi-symposium.com

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